R1 Motorentechnik
Über
Pleuellagerschäden
Aufgrund sehr hoher mechanischer Belastungen und Mangel an Schmierung
kommt es des öfteren zu defekten Pleuellagern. Hier ist es immer von großer
Bedeutung ob der Hubzapfen mit defekt ist, im Bild zusehen die fest gebrannte
Lagerschale. Diese hat sich aus dem Pleuel heraus gelöst. Der Hubzapfen
ist somit defekt. Ein schleifen der
Kurbelwelle ist seitens des Herstellers
nicht vorgesehen. Es gibt keine
originalen Schalen in Übermaß. Die
Laufschicht ist zudem sehr dünn. Nach einer mechanischen Bearbeitung müsste
eine neue Fläche von gleicher Güte hergestellt werden. Die Kosten hier für sowie
dann passende Lager übertreffen den Ersatzteilpreis als Neuteil. Oft bekommt
man im Internet von Händler aber gebrauchte funktionsfähige Kurbelwellen.
Ein Auswechseln des Pleuels ist meist zusätzlich erforderlich. In diesem Fall hat das
Pleuel keine ausreichende Festigkeit mehr im Pleuellagerauge. Somit würden die
neuen Lagerschalen nicht ausreichend fest verspannt sitzen. Des weiteren ist hier
mit einer ovalität zu rechnen die auch messbar ist. Der Markt ist derzeit gut gefüllt
mit gebrauchten Pleueln. Diese gilt es aber zu vermessen bevor sie eingebaut
werden. Es ist auch auf Verfärbungen zu achten. Mit einem neuen oder auch einem
gebrauchten Pleuel ist auch ein Kolbenbolzen fällig. Hier ist es nur Empfehlenswert
einen neuen Kolbenbolzen inkl. Clips zu kaufen. Alles andere wäre mangelhaft.
Das ganze muss dann in einem gereinigten und sauberen Motor wieder zusammen gesetzt werden. Unter Beachtung aller
Drehmomente und Anzugswinkel! Der Hersteller schreibt unter anderen auch neue Dehnschrauben vor, diese im leicht ge-
ölten Zustand entsprechend der Reihenfolge von Drehmoment und Anzugwinkel verschraubt werden. Der Hersteller gibt
bereits im Vorfeld an das Pleuel einmal vor zu verspannen. Wer sich hier ran traut sollte einiges an Fachwissen haben und
über das nötige Werkzeug verfügen. Ansonsten empfehle ich hier ganz klar eine Fachwerkstatt.